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AIS steht für "Automatic Identification System" und ist ein Kommunikationssystem, das über registrierte Kanäle im maritimen mobilen VHF Band als selbstorganisiertes Zeitschlitzverfahren operiert (Kanal 1 bei 161,975 MHz und Kanal 2 bei 162,025 MHz). Es basiert auf einem offenen, unverschlüsselten Protokoll, über das Daten autonom gesendet und empfangen werden, ohne Interaktion von Schiffs- oder Operatorpersonal. Neben diesem autonomen Modus sind Möglichkeiten vorgesehen, dass kurze, sicherheitsrelevante Nachrichten auch auf menschliche Interaktion hin gesendet werden können.
Die Daten, die autonom generiert und via Broadcast an andere Schiffe oder zum Festland übertragen werden, sind dynamische Daten wie Position, Geschwindigkeit und Kurs sowie statische und fahrtbezogene Daten wie Tiefgang oder Schiffstyp.
Die Übertragung erfolgt in regelmäßigen Abständen, wobei das Sendeintervall von Geschwindigkeit und Kursänderung des jeweiligen Schiffes abhängt. Diese Daten werden vom Empfänger verarbeitet und können auf einem Display, im Allgemeinen ein Electronic Chart Display and Information System (ESDIS), visualisiert werden. Aktuelle Positionsdaten werden dabei mit der jeweiligen Schiffsidentifikation der empfangenen AIS Stationen geografisch referenziert und auf einer digitalen Karte abgebildet.
Durch den Einsatz von AIS soll die Navigation auf See sicherer und der Zustand der Umwelt bewahrt werden, indem Unfälle durch gezielte Unterstützung der Navigationsaufgaben vermieden werden. AIS wurde im Jahr 2000 von der International Maritime Organization (IMO) als verbindlicher Standard übernommen. Seit 2002 besteht eine Ausrüstungspflicht für alle Schiffe die folgende Kriterien erfüllen:
- Schiffe über 300 BRT Bruttoraumgehalt in internationaler Fahrt
- Schiffe über 500 BRT Bruttoraumgehalt in nationaler Fahrt
- Schiffe über 20 m Länge
- Schiffe mit mehr als 50 Passagieren an Bord